Hunde im Sommer vor Verbrennungen schützen
Heiße Sommertage bergen große und leider oft unerkannte Gefahren für Hundehalter bzw. deren Hunde. Die Rede ist von heißen Straßen und durch die Sonne aufgeheizte Autos.
Für sehr viele Menschen sind die sommerlichen Temperaturen super und stimmen fröhlich. Man kann in das Freibad, den Baggersee oder an das Meer, um sich sportlich abzukühlen. Die Eisdielen und Biergärten haben Hochkonjunktur und ganz allgemein wird der Vitamin-D-Haushalt wieder aufgeladen. Aber wie so häufig gilt auch: Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten.
Straßen und Wege bei hohen Temperaturen
Gerade unsere treuen Hunde leiden unter den hohen Temperaturen. Jeder von uns der schon mal barfuß im Sommer auf dem Gehweg gelaufen ist, weiß, wie schmerzhaft das werden kann. Es geht um die heißen asphaltierten Straßen und Gehwege.
Schon bei ca. 25° C kann die Straßen- bzw- Gehwegoberfläche mit ca. 52° C ungemütlich heiß werden. Bei hochsommerlichen Temperaturen über 31° C klettert die Temperatur der Straße auf gefährliche 62° C und mehr.
Nur mal als Erinnerung: Bei ca 60–70° C soll das Bitumen im Asphalt weich werden. Zumindest mir als Motorradfahrer ist an besonders heißen Tagen aufgefallen, dass mein Motorrad (Leergewicht ca. 220 kg) auf manchen Parkplätzen mit dem Seitenständer eingesunken ist. Im Motorradfachhandel gibt es nicht umsonst sogenannte Seitenständer-Unterlagen, die das Gewicht des Motorrads auf einer etwas größeren Seitenständer-Fläche besser verteilen.
Doch zurück zu unseren Hunden. Heiße Straßen können unsere Vierbeiner schneller verletzen als uns lieb ist. Vor allem bekommen wir in der Regel erst dann etwas mit, wenn es schon zu spät ist und der Hund humpelt oder nicht mehr laufen kann. Kein Wunder: wir sind normalerweise mit Schuhen geschützt.
Die beste Zeit fürs Gassi-Gehen
Früh morgens oder spät abends sind die Straßenbeläge für gewöhnlich am kühlsten. Wenn möglich solltest du daher die Gassi-Gehzeiten in diese Tagesabschnitte verlegen. Waldwege oder Wiesen sind im Regelfall ganztags ausreichend kühl.
Probier es einfach mal aus: Besuche zum Beispiel das Langensteinbacher Freibad und du wirst schnell merken, dass die Steinwege rund um die Becken an richtig heißen Tagen barfuß kaum begehbar sind – zumindest solange sie trocken bleiben. Die große Liegewiese hingegen ist dagegen ein echter Fußschmeichler 😉
Kommen wir nochmal zu den Waldspaziergängen mit dem Hund zurück: Meist führen die Wege in den kühlen Wald über asphaltierte heiße Wege. Selbst der Weg zum Auto, falls du zum Wald fährst, ist logischerweise auch heiß – zumindest, wenn du nicht die Tiefgarage oder ähnlich schattige Plätzchen zum Parken hast.
Die 7-Sekunden-Regel
Es gibt einen naheliegenden, logischen und ohne Hilfsmittel umzusetzenden Trick, um die Verletzungsgefahr für die Hundepfoten zu minimieren: Die 7-Sekunden-Regel!
Einfach für 7 Sekunden eine Hand auf den Asphalt legen (natürlich in der Sonne und nicht im Schatten). Wird es deiner Hand zu heiß, erkennst du sofort, dass es auch für die Hundepfote zu heiß ist.
Schutzmaßnahmen
Mit Pfotenschutzschuhen aus dem Tierfachhandel – wie zum Beispiel im Dehner in Langensteinbach erhältlich – kann die Verletzungsgefahr unterbunden werden. Ob dein Hund bei den Schuhen mitspielt, musst du testen. Falls er mit den Schuhen fremdelt, kannst du ihn mit immer länger werdenden Zeitintervallen trainieren.
Pfotenschutzschuhe sorgen für einen sicheren Schutz der empfindlichen Hundepfoten
Falls dein Hund sich schon verletzt hat, lass ihn nicht mehr auf dem heißen Untergrund laufen – und selbstverständlich auch nicht hinsetzen oder ablegen. Dann heißt es erstmal ins Kühle tragen und mit fließendem Wasser die Verbrennung kühlen. Beachte bitte, dass du kein eiskaltes Wasser nimmst.
Im Tierfachhandel gibt es auch Wundsprays auf Zink-Basis, die eine bessere Heilung versprechen und Bakterien abtöten und Entzündungen verhindern. Wenn du dir unsicher bist, wie du die Verletzung behandeln sollst oder einfach etwas mehr Sicherheit möchtest, empfehle ich dir, deinen Tierarzt aufzusuchen.
Hunde im Auto
Auch die Fahrgastzelle im Auto entwickelt sich schnell zur ungemütlichen Sauna an Sonnentagen. Selbst bei moderaten Temperaturen kann sich das Auto dennoch schnell ungemütlich erhitzen.
Selbst bei komplett geöffneten Fenstern im parkenden Auto sinkt die Temperatur nur wenig. Da heißt die Devise „schnell raus hier oder die Klimaanlage anschalten“.
Am besten nimmst du deinen Hund gar nicht im Auto mit. Und falls doch, sorge bitte dafür, dass eine ausreichende, permanente Kühlung gewährleistet ist. Und wenn es gar nicht anders geht, sollte klar sein, dass Auto nur im Schatten abzustellen und die Fenster geöffnet lassen. Aber selbst davon würde ich abraten, wenn es draußen warm ist.
Ansonsten wünsche ich dir viel, verletzungsfreien Spaß bei den Hunde-Spaziergängen.